„Die Krise ist auch eine Chance.“ Ein Satz, den ich persönlich als schwierig empfinde, den ich momentan aber oft höre. Bei einem Thema frage ich mich, ob vielleicht doch viel Wahres dran ist: Der Durchführung von digitalen Seminaren.

Seit Jahren eine existente, aber wenig genutzte Möglichkeit. Warum eigentlich? Nach einigen Durchführungen möchte ich mich an eine subjektive Einschätzung wagen und in mehreren Beiträgen einige eingesetzte Methoden vorstellen.

Die Vorbereitung – Was brauche ich alles?

Eine simple Frage, die so natürlich auch bei jedem Präsenzseminar fällt. Der entscheidende Unterschied ist aus meiner Erfahrung: Bei einem Präsenzseminar kriegt man meistens noch ganz viel in den Pausen oder im schnellen Austausch mit den Teilnehmern organisiert. Das Hotel hat vergessen einen Gruppenraum bereitzustellen? Kein Problem, eine Ecke des Seminarraums oder ein Stehtisch im Pausenbereich und schon ist eine Lösung gefunden. Keine Moderationskarten? Flipchart oder Rückseiten von Seminarunterlagen sind eine schnelle Abhilfe.

Was in Präsenzseminaren durch ein wenig Kreativität und Flexibilität der Teilnehmer zu händeln ist, kann in digitalen Seminaren eine echte Hürde werden. Ein einfacher Vergleich: Während die Anreise der Teilnehmer in der eigenen Verantwortung, unter Mithilfe der Bahn, des Flugzeugs und Co. liegt – da kann ich als Referent nicht helfen – ist es bei einem digitalen Seminar anders.

Der Seminarraum – Wie kommen alle zusammen?

Die Videoplattform wurde vom Veranstalter oder Referenten gewählt, somit sind wir auch in der Rolle eines Verkehrsunternehmens und Seminarhotels. Wir müssen uns um die Anreise der Teilnehmer und den Seminarraum kümmern. Das kann man natürlich als Referent nur bedingt parallel zum Seminar leisten, erst recht, wenn es Verspätungen bei den Teilnehmern, technische Probleme oder sonstiges gibt. Zwingend muss also eine zweite Person als Ansprechpartner für die Teilnehmer bereitstehen und vor allem deren Kontaktdaten bekannt sein.

Was sich aber auch als Stolperstein darstellen kann: Die Videoplattform. Was bei Bank A funktioniert, kann bei Industrieunternehmen B nicht zugelassen sein und außerdem weiß Teilnehmer C nicht, wie damit umzugehen ist. Wir haben für uns Cisco Webex ausgewählt, nachdem wir mit diversen Kunden gesprochen haben, was bei ihnen zugelassen und akzeptiert ist. Am Ende des Tages eine sicherlich lange bewährte, wenn auch nicht immer selbsterklärende Lösung. Daher sucht eine Kollegin von mir vorab den Kontakt, um technische Probleme vorab zu lösen.

Manchmal auch mit der einfachen Lösung den Privatcomputer eines Teilnehmers zu nutzen und nicht den stark regulierten Firmenrechner – aus meiner Sicht ist die Vorbereitung eines digitalen Seminars noch einmal wichtiger, als bei einem Präsenzseminar. Das meint auch die Auseinandersetzung mit der gewählten Software. Ewig lange nach einer Funktion zu suchen oder das Mikrofon stumm geschaltet zu haben, kann passieren, sollte aber nicht. An dieser Stelle schöne Grüße an meine Teilnehmer in „Einführung in die IT-Revision“ aus März 2020, ich nutze jetzt immer nur noch einen der beiden Knöpfe.

Fazit und Ausblick

Mehr Fokus auf die Vorbereitung und die technische Unterstützung der Teilnehmer im Vorfeld – das ist mein schlichtes Fazit aus den bisherigen Terminen. Damit möchte ich nicht sagen, dass wir diese vernachlässigt haben, aber wir haben gelernt, dass wir durch einige standardisierte Fragen einiges an Stolpersteinen vermeiden können. Das gilt im Übrigen auch für die eingesetzten Werkzeuge, die Moderationskoffer, Flipcharts und Co. ersetzen sollen. Genau um diese wird es im nächsten Teil der Reihe gehen.

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